Airdrie – Banff (180 km)
Erster Morgen in Kanada.
Wir haben in den seniorengerechten (ziemlich hohen) Betten gut geschlafen und da wir bereits um 8.30 Uhr vom Wohnmobil-Vermieter abgeholt werden, heisst es: früh raus aus den Federn!
Es gibt noch ein „Hot Breakfast“ im Hotel (Rührei, Bacon, Toast und Kartoffeln) und dann geht’s pünktlich zu „Four Seasons / Fraserway“ nach Airdrie.
Die nächsten Stunden vergehen wie im Flug mit Papierkram erledigen, Einweisung ins Wohnmobil, Koffer aus- und Fahrzeug einräumen, vorsichtig losfahren, 1. Stop bei Safeway, Lebensmittel einkaufen, nächster Stop in einer Riesen-Mall (CrossIron Mills): beim Telus-Shop eine kanadische SIM-Card erwerben (eine sehr gute Idee von Olaf, wie sich später zeigen wird) und die ersten Kilometer mit unserem Zuhause für die nächsten 16 Tage zurücklegen.
Es ist ein Ford – stolze 2,60 m breit, 3,50 m hoch und 6 m (!) lang.
Ich bin als erste mit Fahren dran und habe das Gefühl, als ob ich ein Schiff bewege – Lenkung ist schwammig, beim Geradeausfahren muss dauernd ausgeglichen werden, Reaktionen kommen später als beim Pkw und außerdem schwankt unser Liebling ziemlich …
Kurz hinter Calgary – noch auf dem Highway 567 West – tauchen am Horizont die Rocky Mountains auf, noch ganz diffus (trotzdem sind wir ergriffen von diesem Anblick), 1 Stunde später sind wir schon wesentlich näher dran, das Wohnmobil kämpft sich die Steigungen hoch.
Mini-Stau an der Einfahrt zum Banff National Park: auf 4 Fahrspuren verteilen sich diejenigen, die noch keinen Parks Canada Pass haben.
Diesen benötigt jeder, der in den den Nationalparks wandern, die Sehenswürdigkeiten besichtigen, kurz mal an dem einen oder anderen See halten und Fotos schießen oder campen will … also eigentlich jeder, bis auf die Trucker mit ihren riesigen und sehr individuellen Lkws, die die Nationalparks nur durchqueren, dort aber nirgendwo anhalten, Zeit ist Geld, auch in Kanada.
Nachdem wir stolze 136 Dollar für einen Family Pass – gültig bis August 2014 – losgeworden sind, fahren wir weiter nach Banff, zu den Tunnel Mountain Campgrounds, um dort von einem freundlichen Mitarbeiter zu erfahren, dass alle 1.127 (!) Plätze belegt sind. Hätten wir uns eigentlich denken können. Es ist August, Hochsaison in Kanada, es sind Schulferien, und es ist Wochenende und die natur- und campingbegeisterten Kanadier verbringen ihr Wochenende ebenfalls in den nahegelegenen Nationalparks.
Hätten wir doch von Deutschland aus reserviert … Mitten in meine Überlegungen hinein teilt uns der nette Mitarbeiter mit, es wäre noch etwas Platz in der „Overflow-Area“ … Einen solchen Ausweichplatz sehen wir später bei unserem Trip noch einige Male und stellen dabei fest, dass diese „Overflow-Areas“ sehr unterschiedlich ausfallen können.
Hier in Banff handelt es sich um die Anliegerstraße, die rund um die 3 Tunnel Mountain-Plätze verläuft.
Wir nehmen einen „Overflow“-Platz und parken seitlich an besagter Straße – ohne Strom, aber mit tollem (und unverstellbarem) Blick auf die Rockies!
Wir machen noch eine Kurzwanderung zu den Hoodoos im Bow Valley, einer skurrilen Felsformation, dann zum Wohnmobil zurück, Versorgen der ersten Mückenstiche und Abendbrot.
Und eine Partie Kniffel – der Tiger verliert, wird prompt müde und macht sich daran, unser Nachtlager über der Fahrerkabine herzurichten.