Elk Island National Park nach Jarvis Bay Campground, Jarvis Bay Provincial Park, nahe Red Deer (230 km)
Die beiden hartgesottenen Camper (ohne Zelt, nur mit Auto unterwegs und dem schlechten Wetter trotzend) sind entgegen meiner Vermutung keine Kanadier – Olaf schnackt morgens ein bisschen mit den beiden, er ist Schweizer und sie Französin und sie fahren vier Monate durch Kanada, von British Columbia nach Montreal. Auf unser Lob, dass er sehr gut deutsch spricht (Zitat “(die Sprache) ist nicht so schlimm”) antwortet er, er hat drei Jahre in Bremen gearbeitet und so ist ihm Schleswig-Holstein natürlich auch ein Begriff.
Heute morgen ist gutes Wetter, immer noch kühl, aber die Sonne scheint und wir machen uns auf zur Wanderung auf dem Beaver Pond Trail, nur einer von insgesamt 11 Trails unterschiedlicher Länge im Elk Island National Park. Gleich zu Beginn sehen wir einen Biber bzw. wir sehen einen Zweig, den er zügig über den Teich schiebt in Richtung seines Baus. Hufspuren und Dunghaufen auf dem Trail verraten uns, dass hier nicht nur Menschen unterwegs sind…
Und es gibt hunderte von Tieren, auf die wir gut verzichten können – Myriaden von Mücken umschwärmen uns, und die sind trotz der kühlen Temperaturen schon sehr stechlustig!
Wir sind total begeistert von diesem Nationalpark, der in den Reiseführern kaum Beachtung findet, aber landschaftlich und hinsichtlich seiner Tierwelt sehr sehens- und besuchenswert ist. Wir fahren auf dem Elk Island Parkway durch den Nationalpark Richtung Süden und biegen links auf die Bison Loop Road ab… Wir fahren sehr langsam, kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit und wir haben Glück, wir sehen eine kleine Herde mit drei größeren Bisons und zwei Kälbern. Kurze Zeit später noch zwei Respekt einflößende große Bullen, die gemächlich direkt vor uns die Straße überqueren und zur Herde stoßen…
Danach fahren wir auf den Yellowhead-Highway (Highway 16 West) und können kurze Zeit später schon die Skyline von Edmonton sehen, biegen dann auf den 216 South ab und hoffen, dass dieser uns zum Highway 2 führt…
Das Navi haben wir nicht angeschaltet, weil Olaf (ganz erfahrener Kanada-Urlauber) meint, nach Red Deer würde er auch so finden…
Und er hat Recht. 😉 Wir fahren den Schildern nach und landen (73 km nach Abfahrt) auf dem Highway 2 South, Richtung Calgary, zunächst 5-spurig, dann immer noch 4-spurig ausgebaut. PKWs und Trucks benutzen munter alle Spuren und überholen rechts und links!
Entlang des Highway 2 befindet sich jede Menge Farmland, vereinzelte, weit auseinander liegende Farmen und Weiden mit friedlich grasendem Vieh.
Auch der Highway 2 ist eine Verkehrshauptschlagader, zu ersehen an den vielen LKWs, die hier neben PKWs, Pickups und Wohnmobilen unterwegs sind und uns mühelos überholen.
Wir biegen bei Ausfahrt 422 auf den Highway 12 West, Richtung Bentley ab und kommen hoffentlich noch durch einen Ort, damit wir noch ein paar Einkäufe erledigen können, bevor wir unseren Campingplatz ansteuern.
Am Horizont tauchen die Rockies auf.
Wir fahren am Gull Lake vorbei, an dem Alan und Denise 2013 ihr Haus gebaut haben, welches sie – so Eileen – inzwischen schon wieder verkauft haben.
Kurzer Einkaufs-Stop in Bentley. Danach wieder auf den Highway 12 und wenige Kilometer später wechseln wir auf Highway 20 South, Richtung Sylvan Lake … nur noch 14 km bis zu unserem Campingplatz 🙂
Wir finden den Platz problemlos, checken dank der vorherigen Reservierung schnell ein und fahren zu unserer geräumigen Site – das gilt für den gesamten Campingplatz; er ist sehr großzügig und weitläufig angelegt. Es gibt ein zentrales Duschhaus mit Waschbecken, WCs und vielen Duschen, leider sehr weit von unserem Stellplatz entfernt, trotzdem wir gut zu Fuß sind, beschließen wir spontan, es wie die kanadischen Nachbarn zu machen und morgens zum Duschen zu fahren.
Der Platz liegt an einem schönen See mit klarem Wasser – es gibt allerdings keinen direkten Zugang, da das Ufer steil in den See abfällt, somit also auch keinen Strand. Wir machen einen Spaziergang entlang des Ufers und erkunden danach den Platz.
Abends gibt es Steak, das Olaf wieder gekonnt zubereitet und Krautsalat. Danach sitzen wir noch ein bisschen draußen, bis die Kühle uns ins Wohnmobil treibt. Hier gibt es relativ wenig Mücken, dafür jede Menge Wespen, die ziemlich aufdringlich sind.
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